Wenn am Wahlabend die Parteivorsitzenden oder ihre Generalsekretäre vor die Kameras treten, geht es ihnen fast ausnahmslos nicht um eine unvoreingenommene Analyse des Abstimmungsverhaltens, sondern vielmehr um die für das eigene Lager günstigste Auslegung der Resultate. Man kann also derlei Deutungsakrobatik getrost beiseite lassen und versuchen, hinter die Resultate zu blicken – und da zeigt […]
Continue readingMonat: September 2006
Der Papst – sehr deutsch
Wenn Benedikt XVI. tatsächlich – wie er jetzt wieder und wieder verbreiten lässt und auch selbst beteuert – mit seinem dem Mittelalter entlehnten Zitat im Text des Regensburger Vortrags dazu mahnen wollte, Religion nicht mit Gewalt durchzusetzen, dann hat er sich selbst einen Bärendienst erwiesen.
Continue readingDie Botschaft der Nichtwähler
Sonntagabend wird die politische Klasse in Deutschland wieder einmal auf dem Sofa sitzen und übel nehmen. Dann sind in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern die Wahllokale geschlossen, und nur jeder zweite Wahlberechtigte – wahrscheinlich gar noch weniger – wird ihnen trotz dringendster Appelle einen Besuch abgestattet haben, solange sie offen standen.
Continue readingHeute auch.
Heute war zu schönes Wetter.
Gesunder Menschenverstand
Auf hübsche Art hat jüngst die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« (10.09.06, S. 36) die mentale Nähe – oder sollte man gar sagen: Kongruenz – von Leistungsempfängern und Leistungsträgern beschrieben. Die einen bedienten sich bei Hartz IV und folgten damit dem gesunden Menschenverstand:
Continue readingValparaiso (Chile)
Heute schaut die Welt nach New York, wo vor fünf Jahre die Türme des World Trade Centers in Feuer und Rauch versanken. Man sollte jedoch auch einen Blick 33 Jahre zurückwerfen – nach Santioago de Chile, denn dort versank damals der Präsidentenpalast in Feuer und Rauch, bombardiert von der chilenischen Luftwaffe, die unter dem Kommando […]
Continue readingLibanesische Lektion
Deutsche Politiker sind unzufrieden darüber, dass Libanon sich als ein souveräner Staat versteht, der es nicht zulassen kann, dass andere über das Regime an seinen Grenzen entscheiden. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) gab dafür eine aufschlussreiche Begründung:
Continue readingDer asymmetrische Krieg des George W. Bush
11.09.2006 Bei Kriegsbeginn ist in der Regel der Angreifer im Vorteil. Er bestimmt die Richtung, er entscheidet über die Schlagkraft – und damit überrascht er in aller Regel den Gegner. Das war im Prinzip auch am 11. September 2001 so, und doch war es anders.
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