George W. Bush hat hinsichtlich Iraks eingeräumt: »Wir gewinnen nicht. Wir verlieren nicht.« Und in Washington wird der Satz so interpretiert, dass unter Nicht-verlieren nicht mehr die Demokratisierung Iraks gemeint ist, sondern lediglich die Schaffung einer Regierung, »die das Land stabil halten kann«. Nichts kann das Scheitern der USA und Euphrat und Tigris besser kennzeichnen als eine solche Neudefinition ihrer Kriegsziele. Denn eine Regierung, die das Land stabil halten kann, gab es schon vor dem amerikanischen Angriff – die Regierung Saddam Husseins. Sie war natürlich keine Demokratie, sondern hielt das Land in festem diktatorischem Griff, gelegentliche Massaker gegen Aufmüpfige eingeschlossen. Etwas anderes aber wird die irakische Bevölkerung auch diesmal nicht bekommen, wenn nach dem derzeitigen Chaos allein Stabilität das Kriterium ist. Vielleicht sind es andere, die dann das Land in festem diktatorischem Griff haben, gelegentliche Massaker gegen Aufmüpfige eingeschlossen. Vielleicht aber auch nicht. Denn noch ist Saddam Hussein nicht gehenkt.