»Fischprodukte sind das Aushängeschild der gastronomischen Produktion Siziliens. Im Produktionsgebiet der Stadt Mazara del Vallo (Provinz Trapani) werden über 60 Prozent des Gesamtumsatzes der Insel erwirtschaftet.
Mit dieser Information sowie einem Produkt-Sortiment im Gepäck fand sich im Dezember auf Vermittlung des Berliner Büros der Italienischen Handelskammer für Deutschland (ITKAM) eine repräsentative Abordnung aus Südwestsizilien in Berlin ein, um im 5-Sterne-Hotel Melia und vier Restaurants als kulinarische Botschafter das Vertrauen potentieller Käufer und Konsumenten (aber auch der Medien!) zu gewinnen.
Sizilianische Fischerstadt präsentierte in Berlin ihre Spezialitäten
Die Informationsveranstaltung war sowohl ein historisch-kultureller Blick auf Geschichte und Profil der nur
200 km von der tunesischen Küste entfernten Region, vor allem aber eine kulinarische, von ausgewählten Weinen flankierte Offerte an potentielle Interessenten, die in einem Workshop mit Vertretern von sieben Fischverarbeitungsbetrieben ihre Kenntnisse vertiefen konnten.Das Projekt »Mazarische Fischwoche in Berlin« basiert auf einem von der EU finanzierten Förderprogramm und ist seit 2004 als lokales Entwicklungsmodell ein Beispiel dafür, wie eine öffentliche Verwaltung neue Möglichkeiten umsetzen kann, die heimische Wirtschaft zu stärken und beim Absatz der Produkte neue Märkte zu erschließen.
Über Fisch und Wein werden zugleich 2000 Jahre Geschichte erhellt, in der von den Phöniziern über die Griechen, Karthager, Römer, Byzantiner und Goten bis zu den Arabern, Normannen, Schwaben und Bourbonen eine Vielzahl von Einflüssen den Charakter einer Region prägten. Die hat sich nun auf den Weg nach Deutschland gemacht, um sowohl Großhändler wie mittelständische Unternehmen und »Endverbraucher« von der Qualität ihrer Produkte zu überzeugen«.
Die Präsentation war zugleich eine Einladung, vor Ort einen Eindruck von der harten Arbeit der knapp 2000 » Seefahrer « von Mazara del Vallo zu gewinnen, die mit mehr als 300 kleinen und großen Schiffen Kostbarkeiten wie Gambero Rosso, Scampo, Seppia, Polpo Oscardino, Calameretto und Thunfisch per Schleppnetz aus dem Mittelmeer zu holen. Die mediterranen Produkte werden dann in der Stadt – streng nach den einschlägigen Vorschriften – weiter verarbeitet, um anschließend zu zwei Drittel ins Landesinnere sowie ins Ausland exportiert zu werden. Helena Gutjahr vom Berliner Büro wertet die » Mazarische Fischwoche « in Berlin, der Studien, Analysen und Marktuntersuchungen vorausgegangen waren, als einen erfolgversprechenden Versuch, auch den deutschen Markt für Fisch und Wein aus Südwestsizilien zu erschließen.
Text und Foto: Rudolf HempelInformation:
+ Berliner Büro der Italienischen Handelskammer für Deutschland, Märkisches Ufer 28, 10179 Berlin, Tel.: 030/243104-0, Fax: 030/243104-11; Mail: hgutjahr@itkam.de
+ Der Beitrag wurde auch in Ausgabe 01/09 der Berliner LOKALNACHRICHTEN veröffentlicht.
Wenn dieses Jahr nicht ein Gutjahr wird! So köstlich und gesund, wie es sich auf der Mazarischen Fischwoche in Berlin darstellt. Hoffentlich haben die Macher dieser Werbeveranstaltung für Sizilianische Fischprodukte den Mund nicht zu voll genommen, denn was tun, wenn Scharen von Dosenfisch futternden Hartz IV-Fischliebhabern das Wasser im Munde nun derart zusammengelaufen ist, daß diese vor lauter Begeisterung und Heißhunger das Fünf-Sterne-Hotel Melia stürmen wollten? Ob das auch im Sinne der „Geld-Fischer“ der Italienischen Handelskammer für Deutschland wäre?