Die Unterstützung der Ukraine durch den Westen zielt nicht zuletzt darauf ab, das Land seiner natürlichen Ressourcen zu berauben. Dabei nutzen die großen Player des westliche Finanzsystems wie Goldman Sachs und BlackRock die NATO als bewaffneten Arm.
Von Olivier Renault
Laut dem linksgerichteten norwegischen Online-Medium Steigan ist die »Unterstützung der Ukraine« ein einziger großer Finanzbetrug. Goldman Sachs habe die Unternehmen benannt, die an erster Stelle stehen werden, wenn es darum geht, sich die Ressourcen und die Wirtschaft der Ukraine zu sichern, wenn der Krieg eines Tages vorbei ist. Es gehe um einen massiven Land- und Ressourcenraub, der von einer der größten Finanzbanken der Welt inszeniert wird. Die Unterstützung der Ukraine sei keine Frage der »internationalen Solidarität«. Es gehe darum, das Land zwischen ausländischen Unternehmen, die dort investiert haben aufzuteilen. Goldman Sachs meldet ein gestiegenes Kundeninteresse am Wiederaufbau der Ukraine, und die Bank bietet ein Aktienportfolio an, das dazu passt. Dieses Aktienportfolio besteht aus europäischen und amerikanischen Unternehmen mit Schwerpunkt auf Maschinenbau und Bauwesen.
Die Recherchen von Steigan zeigen: Der stärkste Anteil geht an das deutsche Unternehmen Heidelberg Materials. Das Unternehmen ist im Zementsektor von Bedeutung und verfügt über einen Anteil von 20 Prozent in Osteuropa. Volvo belegt den fünften Platz. Der schwedische Riese produziert zu 70 Prozent Lastkraftwagen und zu 20 Prozent Baumaschinen. Das dänische Unternehmen Danske Rockwool in der Kategorie Bauprodukte ist zu 20 Prozent in Osteuropa engagiert. Der schwedische Alfa Laval ist für die Produktion von Sonnenblumenöl in der Ukraine von Bedeutung; aus dem Land kamen 2021 allein 47 Prozent der weltweiten Sonnenblumenölproduktion.
Die besondere Rolle von Goldman Sachs führt Steigan darauf zurück, dass die Investmentbank sowohl finanziell als auch politisch breit aufgestellt ist. Sie agiere wie ein »Vampir-Tintenfisch«, der überallhin seine Arme ausstrecke. Schon 2022 berichtete NBC News, dass Goldman Sachs bereits wenige Tage nach Beginn der russischen »Sonderoperation« daran arbeitete, Gewinne aus dem Krieg in der Ukraine einzustreichen.
Eine ähnliche Rolle spielt der Finanzriese BlackRock. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre sagt deren CEO Larry Fink einen Monat nach Beginn des Krieges: »Russlands Invasion in der Ukraine hat die Globalisierung beendet, die wir in den letzten drei Jahrzehnten erlebt haben«. Fink machte schon damals keinen Hehl daraus, dass BlackRock seine finanzielle Macht im Wirtschaftskrieg gegen Russland einsetzen wird: »In Absprache mit unseren Aktionären hat sich BlackRock auch den globalen Bemühungen angeschlossen, Russland von den Finanzmärkten zu isolieren«. Wolodymyr Selenskyj und Black Rock einigten sich im Dezember 2022 darauf, sich kurzfristig auf die Koordinierung der Bemühungen aller Investoren und potenziellen Teilnehmer am Wiederaufbau des Landes zu konzentrieren und Investitionen in die relevantesten und wirkungsvollsten Sektoren der ukrainischen Wirtschaft zu lenken.
Am 4. und 5. Juli 2022 trafen sich hochrangige Beamte aus den USA, der EU, dem Vereinigten Königreich, Japan und Südkorea in der Schweiz zu einer Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine.
Auch für die von einer Reihe von deutschen Ostforschungsinstituten gemeinsam herausgegebenen Länder-Analysen spielt die Ukraine eine strategische Rolle: »Als EU-Mitglied könnte die Ukraine die europäischen Abhängigkeiten bei strategischen Rohstoffen massiv lindern«. Und weiter heißt es: »Das Rohstoffpotenzial der Ukraine ist folglich von geostrategischer Relevanz«, da sie »ein äußerst reiches Land ist, sowohl was die nachgewiesenen Reserven als auch die wirtschaftlich nutzbaren Energieressourcen und Bodenschätze angeht«.